Kein Schadenersatz trotz unverschuldetem Unfall: Was Taxifahrer beachten müssen

 

Ein neues Gerichtsurteil aus Berlin sorgt derzeit für Verwirrung, wie die BZ-Berlin berichtete: Der Toyota von Katrin M. wurde in einen unverschuldeten Unfall verwickelt. Nun bleibt sie auf den Schaden sitzen, denn die gegnerische Versicherung verweigert die Zahlung mit der Begründung, dass keine Aktivlegitimation vorliege. Dieser Vorfall zeigt einmal mehr, wie wichtig eine umfassende Absicherung auch für Taxiunternehmen ist, da auch Taxifahrer schnell in ähnliche Situationen geraten können.

 

Der Fall im Detail

Am Morgen des Unfalls war der Freund von Katrin M. mit ihrem PKW in Berlin unterwegs. „Auf einmal traf uns ein LKW am Heck und schob uns in einen Transporter“, sagte Katrin M. der BZ-Berlin. Glücklicherweise gab es keine Verletzten, doch der Schaden an Katrin M.s Fahrzeug war erheblich. Sie meldete den Vorfall sofort der gegnerischen Versicherung und hoffte auf schnelle Entschädigung. Doch dann die Ernüchterung: Die gegnerische Versicherung verweigerte die Zahlung an Katrin M.

 

Aktivlegitimation – Was steckt dahinter?

Die gegnerische Versicherung berief sich vor Gericht auf die fehlende Aktivlegitimation von Katrin M. Einfach ausgedrückt bedeutet dies, dass die gegnerische Versicherung nicht glaubt, dass tatsächlich Katrin M. zum Zeitpunkt des Unfalls die rechtmäßige Besitzerin des Fahrzeugs war und dafür Beweise sehen möchte. Oft ist dies eine Taktik, die von sogenannten „Billigversicherern“ angewendet wird. Dem Gericht reichten Fahrzeugbrief, Fahrzeugschein und Kaufvertrag nicht als Beweis aus, dass der finanzierte Toyota tatsächlich Katrin M. gehört. Die Bank konnte Katrin M. auch keine Zahlungsnachweise zur Verfügung stellen, da die Daten nach zehn Jahren aus Datenschutzgründen gelöscht werden. „Die Banken sind sogar vom Staat angewiesen, nach zehn Jahren alle Daten zu löschen“, erklärt Katrin M.

Bewahren Sie alle Belege sorgfältig auf!

 

Warum eine Vollkaskoversicherung unverzichtbar ist

Dieser Fall zeigt eindrücklich, wie wichtig es für Taxiunternehmen ist, neben der Teilkaskoversicherung auch eine Vollkaskoversicherung zu haben. In solchen Fällen hätte vermutlich die Vollkaskoversicherung von Katrin M. den Schaden reguliert.

 

Die hohe Schadensinflation und ihre Auswirkungen

In den letzten Jahren haben viele Versicherer mit einer hohen Schadensinflation zu kämpfen. Dies bedeutet, dass die Kosten für Schadensregulierungen stetig steigen, ohne dass die Prämien im gleichen Maße angepasst werden können. Billigversicherer, die ohnehin schon niedrige Prämien verlangen, geraten dadurch zunehmend unter finanziellen Druck. Dies könnte erklären, warum sie vermehrt auf juristische Tricks zurückgreifen, um Zahlungen zu vermeiden.

 

Fazit

Der aktuelle Fall in Berlin sollte allen Taxiunternehmern als Warnung dienen. Verlassen Sie sich nicht auf die Zuverlässigkeit der gegnerischen Versicherungen, insbesondere wenn es sich um Billiganbieter handelt. Setzen Sie auf eine umfassende Vollkaskoversicherung und sorgen Sie dafür, dass Sie im Schadensfall nicht auf den Kosten sitzen bleiben.


Bleiben Sie informiert und schützen Sie Ihr Taxi – mit der richtigen Versicherung sind Sie auf der sicheren Seite.